Alois Münch, ein bayerischer Pionier in Sachen Haflingerzucht, -sport, Veranstalter, Funktionär und Visionär ist im Mai 2019 im Alter von 91 Jahren zuhause in Sulzbach-Rosenberg verstorben.
Bereits in den Siebzigern erwarb er seine ersten beiden Haflingerstuten, damals noch als reine Freizeitpferde für sich und seine Familie. Aber wie alle seine Aktivitäten, begann er auch dieses Hobby fachmännisch aufzubauen, z. B. Reitkurse für die ganze Familie zu organisieren, die Pferde einzufahren und zu züchten.
Mit seiner Haflingerstute Pamela war er extrem erfolgreich – sowohl im Fahr-/Reitsport als auch züchterisch z. B. als Teilnehmer der DLG-Ausstellung in Hannover. Drei seiner Haflinger sind in der „ewigen Bestenliste der Fahrhaflinger“ gelistet, seine Pamela (verstorben 2012 mit 38 Jahren) sogar auf Platz 5, mit einer stattlichen Lebensgewinnsumme von über 8.000,00 €, sie wurde über 20 Jahre im Sport eingesetzt und brachte mehrere Fohlen zur Welt.
In den Folgejahren gründete er die Reit- und Fahrvereinigung Sulzbach-Rosenberg e.V., deren Vorstand er jahrzehntelang war. Darüber hinaus war er jahrelang aktiv als Berater und Ausschussmitglied auf bayerischer Ebene, im Pferdezuchtverband Ndb./Opf., im Reit- und Fahrverband Ndb./Opf. und in der Haflingerzuchtgenossenschaft Kemnath am Buchberg tätig. Genauso engagiert brachte er sich jahrelang als Vertreter der Fahrer in der Landeskommission in München ein.
Alois Münch hat als Pionier das „Arbeitspferd“ Haflinger sehr effizient in der Fahrsportszene etabliert. seine Turniererfolge mit dem Haflingerzwei- und -vierspänner sind unzählbar über Jahrzehnte verteilt auf Landes- und Bundesebene. Bereits 1979 nahm er an der ersten deutschen Viererzug-Meisterschaft der Ponys in Neu-Isenburg sehr erfolgreich teil. Über die Jahre brachte er viele Siege und Platzierungen nach Hause in die Oberpfalz.
Auch als Veranstalter hat er Generationen von Fahrsportlern in Sulzbach-Rosenberg perfekte Turniererlebnisse auf Verbands- und bayerischer Ebene bis hin zu EM-Sichtungen geschenkt. Als Trainer und Ausbilder übermittelte er bis ins hohe Alter jungen und junggebliebenen Pferdesportlern fachkundig die Grundlagen des Kutschenfahrens gepaart mit vielen praktischen Tricks und Kniffen.
Die Tradition und Leidenschaft, die Alois Münch für die Pferde, für die Zucht und den Sport akribisch entwickelt und einer breiten Masse zugänglich gemacht hat, hat sich in die nächsten Generationen weitervererbt. Der Name „Münch“ wird auch weiter erfolgreich mit dem Fahrsport verbunden bleiben.
Reit- und Fahrvereinigung Sulzbach-Rosenberg e.V.
Martina Birzer (Schriftführerin)