Fohlenchampionat für Haflinger, Edelbluthaflinger und Süddeutsches Kaltblut
Am Sonntag, 16. Juli 2023 bot der große Rasenplatz der Reitanlage des Pferdesportverbandes Niederbayern/Oberpfalz e.V. in Aufroth wieder einmal eine hervorragende Bühne für den diesjährigen Nachwuchs der Haflinger- und Kaltblutzüchter aus dem Verbandsgebiet Niederbayern/Oberpfalz. Bei wechselhaftem Wetter traten 16 Haflinger- und Edelbluthaflingerfohlen vor die Augen der eigens aus dem Allgäu angereisten Richterinnen Bettina Filary und Barbara Müller und 14 Süddeutsche Kaltblutfohlen präsentierten sich dem Richterduo aus Rottach-Egern Josef Bachmair und Xaver Büchl.
Der Verbandsvorsitzende Hubert Berger freute sich über die zahlreichen Teilnehmer und deren Engagement und über die interessierten Zuschauer. Eine besondere Ehre war es ihm, den 3. Vorsitzenden des Landesverbandes Bayerischer Pferdezüchter e.V. und Rassebeiratsvorsitzenden Hans Schiller begrüßen zu dürfen. Anschließend übernahm er die Ansage der einzelnen Fohlen.
Edelbluthaflinger Hengstfohlen
Bei den fünf vorgestellten Edelbluthaflinger Hengstfohlen stach ein Nachkomme des Secco aus der Prämienstute Pippa v. Werano-Gold aus der Zucht und im Besitz von Matthias Hartmann, Altfalter besonders hervor. Ganz nach dem Motto, er kam, sah und siegte präsentierte er sich als erster in seiner Gruppe mit viel Adel, hochmodern, der besten Bewegung des Tages und damit auch der höchsten Punktzahl des Tages. Die beiden Richterinnen kamen regelrecht ins Schwärmen und hoffen diesen Youngster in zwei Jahren in München-Riem auf der Körung wieder zu sehen. Der Reservesieg geht an dasselbe Züchterhaus und so freute sich Matthias Hartmann über sein Walkman M/Aaron-B Fohlen, das mit einem großen Auge, einer guten Typausprägung mit schöner Halsverjüngung und gutem Seitenbild sowie einem guten Schritt und Trab überzeugte.
Haflinger Hengstfohlen
Eine kleine aber sehr feine Kollektion stellten die Haflinger Hengstfohlen mit drei Vertretern. Die Staatsprämienstute Marina, eine Sternwächter-Tochter brachte in der Anpaarung mit Alpenstern bei Franz Schwarz in Offenberg das Siegerfohlen zur Welt. Nun im Besitz von Simon und Franz Schwarz, Offenberg zeigte dieser junge Strahlemann gute Ansätze in allen drei Grundgangarten bei schönem Typ. An zweiter Stelle platzierte sich ein Fohlen von Belando aus einer Atlantic-Mutter, geboren bei Gerhard Liegl, Gleißenberg. Besonders überzeugen konnte er an diesem Tag mit guten Bewegungen und einem korrekten Körperbau.
Süddeutsches Kaltblut Stutfohlen
Fünf Kaltblut Stutfohlen traten vor die Kommission. Die Schärpe für das Siegerfohlen nahm eine junge Dame des Venturin aus der Staatsprämienanwärterin Juli v. Severin, ausgestellt von Alfons Ingerl, Oberschneiding mit nach Hause. Das moderne mit viel Typ und Adel ausgestattete Stutfohlen präsentierte sich sehr gut. Die Richterkommission hofft zudem dieses schöne Zuchtexemplar in drei Jahren auf der Landesschau in München-Riem wiederzusehen. Der Reservesieg ging an eine Schabernack/Vivaldi-Tochter. Dieses korrekte und im gewünschten Kaltbluttyp stehende Fohlen wurde gezogen und ausgestellt von Matthias Lamecker, Chamerau.
Süddeutsches Kaltblut Hengstfohlen
Die größte Gruppe der Veranstaltung bildeten mit neun Fohlen die Hengste der Süddeutschen Kaltblüter, denen durchwegs eine gute Qualität bescheinigt wurde. Gerhard Aschenbrenner aus Arrach zeigte ein typvolles, elegantes Fohlen v. Varon aus seiner Staatsprämienstute Selina v. Salvator I. Mit viel Chic, viel Ausdruck, einem korrekten Gebäude und großartigen Bewegungen konnte es vollends überzeugen. Knapp dahinter platzierte sich ein Sohn des Valegro aus der Staatsprämienstute Jurana v. Jurano. Bei Alfons Ingerl in Oberschneiding geboren und in dessen Besitz, zeigte dieses wunderschöne, elegante Fohlen ein korrektes Gebäude und gute Bewegungen.
Edelbluthaflinger Stutfohlen
Wiederum ein Nachkomme des Secco mit Werano-Gold als Muttervater konnte sich unter den vier Edelbluthaflinger Stutfohlen in Szene setzen und trabte mit seiner Züchterin und Besitzerin Erika Scherr, Winklarn auf den ersten Platz. Mit geschlossenem Seitenformat, einem schönen Auge und lockeren, taktsicheren Bewegungen im Schritt und Trab, wusste sich diese kleine noch sehr junge Lady zu präsentieren. Den zweiten Rang sicherte sich eine ebenfalls noch sehr junge Armani Ass/Wildberg-Tochter. Typvoll, gut entwickelt, gut über dem Boden stehend mit guter Halsung und schönen Bewegungen konnte das von Laura Heinloth aus Lupburg gezogene Fohlen punkten.
Haflinger Stutfohlen
Von den vier vorgestellten Haflinger Stutfohlen schafften es alle absolut verdient im Endring zu stehen. An die Spitze setzte sich das hervorragend herausgebrachte Fohlen von Andreas Weber, Zachenberg. Mit einem herausragenden Typ und einem guten Körperbau zog die Tochter des Starkwind aus der Bundesprämien und Staatsprämienstute Sibelle v. Strippoker alle Blicke auf sich. Nur einen Punkt dahinter rangierte das Steingold/Amsterdam-Fohlen von Manfred Schindlbeck aus Laberweinting. Dieses sehr typvolle, bewegungsstarke Fohlen mit gutem Körper bekam die Reservesiegerschärpe umgehängt.
Dass sich diese Veranstaltung über Jahre hinweg bewährt hat, resümierte Hans Schiller abschließend. Er sieht, dass viele Züchter die Veranstaltung annehmen und sie mit hervorragender Qualität bestücken. Zudem wurden alle Fohlen toll herausgebracht und mustergültig vorgestellt. Auch wünscht er sich, dass viele Fohlen den Weg nach München-Riem zum Bayerischen Haflinger- und Edelbluthaflinger Fohlenchampionat finden. Niederbayern kann sich sowohl im Haflinger als auch im Kaltblutbereich sehen lassen und die Züchter können stolz auf ihre Zuchtprodukte sein.
Nach diesem gelungenen Fohlenchampionat mit den Perlen aus Niederbayern und der Oberpfalz wünschte Hubert Berger noch ein gutes Nachhausekommen und Glück in den Züchterställen.
Bericht: Karin Baumgartner